"Gesundheit ist die erste Pflicht im Leben"

 

Bei jedem Züchter sollte die Gesundheit der eigenen Hunde an erster Stelle stehen und das Zuchtziel von gesunden Hunden oberste Priorität haben. So sehen auch wir es als unsere Aufgabe mit gesunden Hunden zu züchten und offen mit Welpeninteressenten über dieses sensible Thema zu sprechen.

 

Es gibt einige Erkrankungen, die erblich verlaufen und durch Untersuchungen der Elterntiere bereits im Vorfeld ausgeschlossen werden können. Für die meisten Erkrankungen ist eine entsprechende Untersuchung vor der Verpaarung Pflicht. Welche Untersuchungen wir mit unseren Hunden durchführen und welche Erkrankungen gerade bei unsereren Rassen auftreten möchten wir gerne im Folgenden vorstellen.

 

Dabei ist es auch wichtig zu erwähnen, dass nicht jede gesundheitliche Einschränkung gleich zu einer schmerzhaften Erkrankung führen kann, wie bspw. bei der Goniodysplasie oder einer B-Hüfte. Unter entsprechenden Bedingungen ist es möglich und auch empfehlenswert, um einen größeren Genpool zu erhalten, diese Hunde mit in die Zucht zu nehmen. Gerade deswegen sehen wir es als unsere Verantwortung offen mit dem Thema Gesundheit und Erbkrankheiten beim Hund umzugehen.

 

Hüftdysplasie (HD) und Ellbogendysplasie (ED)

 

Die Hüft- und Ellbogendysplasie sind Erkrankungen der entsprechenden Gelenke, die sowohl aus erblichen oder anderen Faktoren entstehen können. Dies kann durch Röntgen der Hunde festgestellt werden.

 

Eine Fehlentwicklung des Hüftgelenks, in der die Gelenkspfanne und der Oberschenkelkopf nicht zueinander passen, nennt man Hüftdysplasie oder auch kurz HD. Zu 20-40% hat die Erkrankung genetische Ursachen. Sie kann jedoch auch umweltbedingt durch schlechte Haltung oder Ernährung entstehen.

Die HD wird in unterschiedlichen Formen an Schwierigkeitsgrad unterteilt:

 

A1           excellent

A2/ A     sehr gut/ frei

B1 /B2   verdacht auf HD

C            leichte HD

D           mitllere HD

E            starke HD

 

Im DCNH ist die HD Untersuchung Pflicht. Für die Zucht ist es kein Problem mit einer B Hüfte zu züchten. Es gibt auch Hunde mit B Hüfte deren Eltern eine A Hüfte haben. Auch eine A Hüfte ist keine Garantie für gesunde Welpen, da krankmachende Gene dennoch weitergegeben werden können. Aus diesem Grund ist es so wichtig in Generationen zurück zu schauen und sich auch Gesundheitsergebnisse von verwandten Hunden (Tante, Onkel, Geschwister) anzuschauen.  Hunde mit C Hüften sollten nur in die Zucht mit einfließen, wenn über mehrere Generationen davor gute HD Ergebnisse bestehen und es überzeugende Argumente gibt, die dieser Hund mit sich führt, so dass er Einfluss in die Rasse haben soll.

 

Die Ellbogendysplasie ist keine Pflicht wird aber bei unseren Hunden, da sie ja dann eh in Narkose liegen, gleich mitgeröngt. Auch hier unterscheidet man zwischen unterschiedlichen Formen:

 

ED0    Normal /ED frei

ED1     leichte Athrose

ED2    moderate Athrose

ED3    schwere Athrose

 

Bei dem Samojeden und dem Siberian Husky zählt HD und ED nicht zur typischen Erkrankung der Rasse.

 

Goniodysplasie (Gonio)

 

Unter Goniodysplasie versteht man eine angeborene Anomalie, die zur Augenerkrankung bis Blindheit führen kann. Hunde sind von Goniodysplasie betroffen, wenn eine Augenanomalie der Iridocornealwinkel vorliegt. Anomalie bezeichnet man als etwas, was nicht im Normalzustand ist. Gonio wird somit nicht gleich als eine Erkrankung angesehen.

 

Das heißt der Kammerwinkel im Augapfel ist zu eng angelegt und das Kammerwasser kann nicht vollständig das Auge verlassen. Den Kammerwinkel kann man sich wie ein Sieb vorstellen. Sind einige Löscher zu, so staut sich die Flüssigkeit an. Durch diesen Stau von Kammerwasser im Auge kommt es zu einem schmerzhaften Druck, der sich in Form von Kopfschmerzen äußert. Eine Behandlung gibt es derzeit nicht. Ein zu hoher Augendruck wird auch Glaukom oder Grüner Star benannt. Erst diese Form von Erkrankung führt tatsächlich zu Schmerzen beim Hund. Mit einem leichten eingeschränkten Kammerwinkel kann der Hund gut leben ohne jegliche Beeinträchtigung oder Schmerzen. Ob eine Goniodysplasie zu einer Erkrankung führt, ist abhängig von der Einstufung der Anomalie:

 

Fibrae latae    < 25 %  frei

Laminae          25% - 50%  zweifelhaft

Occlusio          > 50% nicht frei

 

Die wenigsten Hunde mit einem verengten Kammerwinkel erkranken tatsächlich an einen Glaukom oder Grünen Star. Daher ist eine leichte Goniodysplasie auch kein Ausschlussgrund zur Zucht.  An Retriever fand bereits eine Studie von 1999 – 2007 statt. Eine Vererbung kann nicht ausgeschlossen werden, leider ist derzeit der genaue Erbgang noch unklar. So waren bspw. die Eltern von Willow beide leicht betroffen und die Welpen des Wurfes waren beide frei von Goniodysplasie.

 

Auch wenn dies kein Ausschlussgrund für die Zucht ist und die wenigsten Hunde mit leichter Goniodysplasie tatsächlich erkranken, finden wir es wichtig dies in der Zucht zu beobachten und möglichst viele Untersuchungen offen zu stellen.

 

Eine Untersuchung zur Gonidysplasie ist im DCNH keine Pflicht. Hat jedoch einer der Elternteile eine leichte Goniodysplasie festgestellt, muss das andere Elternteil untersucht und frei von Goniodysplasie sein. Viele Züchter untersuchen bereits auf freiwilliger Basis Gonio bei der Augenuntersuchung mit. Wenn Sie sich unsicher sind, ob der Hund ihres Züchters untersucht wurde, fragen Sie ggbf. nach.

 

Epilepsie

 

Die Epilepsie ist eine Erkrankung durch Nerven ausgelöste Fehlfunktion des Gehirns. Es kommt zu mehreren Signalen im Gehirn und damit beim Hund zu einem Krampfanfall. Nicht nur für Hunde sondern auch für deren menschlichen Begleiter ist dies eine Erkrankung, die das ganze Leben verändert. Wir hatten bisher persönlich zum Glück noch nichts mit dieser Erkrankung zu tun gehabt, kennen jedoch einige Vorfälle aus dem Bekanntenkreis.

 

Man unterscheidet zwischen zwei verschiedenen Uraschen dieser Erkrankung, wovon eine auch genetisch bedingt auftreten kann. Dabei wirken mehrere Gene zusammen, die den Hund zu einem Träger, der die Krankheit weiter vererbt macht. Nicht jeder Träger erkrankt auch an Epilepsie. Deswegen sollte bei einem erkrankten Hund die Möglichkeiten einer genetisch bedingten Epilepsie betrachtet und untersucht werden sowie verwandte Tiere, insbesondere die in der Zucht, genau beobachtet und ggbf. flächenddeckend aus der Zucht genommen werden!

Auch eine leichte Form von Epilepsie kann das Leben mit dem Hund maßgeblich beeinflussen und so sollte jede Möglichkeit, diese Erkrankung einzudämmen, genutzt werden.

 

Auch eine sehr gute Freundin von uns hatte den Traum zu züchten. Als bereits alle Bedingungen erfüllt waren und nur noch der richtige Zuchtpartner fehlte, fand sie heraus, dass ein verwandter Hund ihrer zukünftigen Hündin an nachweislich erblicher Epilepsie erkrankt war. Und obwohl dieser Hund mehrere Generationen im Stammbaum zurück lag, entschied sie sich gegen die Zucht mit ihrer Hündin.

Eine verantwortungsbewusste Entscheidung für die Zucht und Gesundheit der Hunde, die sehr viel Respekt verdient!

 

Auch der Siberian Husky und Samojede gehören inzwischen zu den mit am häufigsten an dieser Krankheit betroffenen Rassen. Und bei weitem nicht jeder Züchter geht damit offen um, sonst gäbe es nicht so viele Vorfälle.